neutrale bilder und neutraler laut

 
 

wenn alles einfach da sein darf

In meiner energetischen Arbeit oder in Aufstellungen geht es oft um eine von drei Bewegungen:

·        Ich nehme etwas heraus: eine belastende Erinnerung, eine Emotion, einen hinderlichen Glaubenssatz.

·        Ich führe etwas hinzu: eine neue Information, den Zugang zu einer wichtigen Emotion oder einen unterstützenden Glaubenssatz.

·        Oder ich übe etwas ein: zum Beispiel in einer Aufstellung, wie es sich anfühlt, sich klar abzugrenzen.

Aber es gibt auch einen ganz anderen Ansatz.
Einen, der auf Annahme statt Veränderung beruht.

Das, was ist, darf einfach da sein

Beim lösungsorientierten Malen malen wir das, was belastet – genauso, wie es gesehen wurde.
Wenn es kein inneres Bild gibt, verbinden wir das Thema mit einem neutralen, ruhigen Bild.

Und wenn währenddessen Gefühle auftauchen – Wut, Angst, Trauer – dann bekommen auch diese Gefühle ein neutrales, ruhiges Bild.

Das Ziel ist nicht, die Gefühle zu verändern oder loszuwerden.
Sondern sie da sein zu lassen, in Ruhe und ohne Bewertung.

Warum das wirkt?
Wir wissen es nicht genau.
Aber die Ergebnisse sprechen für sich.

Acem-Meditation: Der neutrale Laut

Ein ähnliches Prinzip gibt es in der Acem Meditation.
Man wiederholt dabei innerlich einen neutralen Laut – immer wieder, in einem weichen Rhythmus.

Was dabei auftaucht – Gedanken, Gefühle, Bilder – darf einfach da sein.
Man nimmt es wahr, lässt es da sein – und kehrt sanft zum Laut zurück.

Meine persönliche Erfahrung

Früher konnte ich mit klassischer Meditation wenig anfangen.
Mich auf meinen Atem zu konzentrieren fand ich – ehrlich gesagt – langweilig.

Aber seit ich Acem-Meditation kennen gelernt habe, gehört sie zu meinen wichtigsten Ritualen.
Meine morgendliche Meditation hat absolute Priorität.

Manchmal tauchen dabei unerwartete Bilder auf.
Einmal habe ich mich zum Beispiel gesehen, wie ich auf ein selbstgemaltes Portrait mit einem Messer eingestochen habe.
Diese Wut war mir vorher überhaupt nicht bewusst. Sie war wie abgespalten.

Durch das Malen eines neutralen Bildes konnte ich diese Wut integrieren.
Sie hat ihren Schrecken verloren – und ich habe einen neuen Teil von mir kennengelernt.

Fazit: Veränderung durch Annahme

Ob beim Malen oder in der Meditation – es geht nicht darum, Gefühle zu kontrollieren oder zu vertreiben.
Sondern darum, sie in einem sicheren Raum da sein zu lassen.

Was dann geschieht, ist oft tief berührend.
Und verändert vieles – ganz ohne, dass wir etwas „machen“.