traum malen

wenn Träume nachwirken

Träume begleiten uns manchmal noch lange nach dem Aufwachen. Sie können intensiv, verwirrend oder belastend sein. Beim lösungsorientierten Malen von Träumen nehmen wir ein zentrales Bild aus dem Traum und malen es genauso, wie es gesehen wurde.

Wenn das Bild nach dem Malen noch belastend ist, wird es in Ordnung gebracht – so lange, bis es seine beunruhigende Wirkung verliert.

Beispiel aus einer Sitzung: Ramona und die Kuh im Garten

Ramona bringt einen Traum mit in die Sitzung:

„Ich stehe an der Tür zum Schlafzimmer und schaue aus dem Fenster. Draußen sehe ich einen Garten mit vielen Sträuchern und einem Hügel.
Ich höre etwas Lautes, wie eine Herde Tiere.
Dann sehe ich eine Kuh – sie kommt direkt auf das Fenster zu.
Ich weiß: Das ist das Leittier der Herde. Nach ihr kommt die ganze Herde. Die werden alle durch das Fenster springen.
Ich muss mich ruhig verhalten, sie nicht reizen. Ich verstecke mich hinter der Tür. Die Herde zieht vorbei.“

Ramona stellt eine Verbindung her: Die Kuh erinnert sie an ihre Mutter, die vor kurzem gestorben ist.
Beide sind Sternzeichen Stier.

Die Belastung vor dem Malen liegt bei 6–7 (auf einer Skala von 0–10).

So lief die Sitzung ab

Ramona entscheidet sich, den Blick durch das Fenster mit der Kuh zu malen.

Während des Malens kommt eine wichtige Erkenntnis:

„Die Kuh hat ein freundliches Gesicht.
Das konnte ich im Traum nicht sehen – da war sie zu weit weg.“

Die Belastung sinkt auf 1–2.

Dann tauchen neue Gefühle auf:
Trauer, Sehnsucht, Überwältigung. Die Belastung steigt noch einmal auf 4.

Ramona würdigt all das, was sie in den letzten Monaten ausgehalten, durchgearbeitet und getragen hat.
Sie malt dafür einen orangen Kreis.

Das Ergebnis

Nach dem Malen liegt die Belastung bei 0–1.
Ramona sagt:

„Das Kuh-Bild hänge ich mir auf. Es fühlt sich sehr beruhigend an.
Ich bin berührt – und es hat nichts Bedrohliches mehr.“

Sie hat das Bild sogar als Hintergrundbild auf ihrem Handy gespeichert – es begleitet sie nun in ihrem Alltag, aber nicht mehr als Bedrohung, sondern als Kraftquelle.

Fazit

Träume zeigen uns oft Dinge, die noch nachwirken.
Mit dem lösungsorientierten Malen lassen sich diese Bilder verwandeln – in etwas, das Frieden bringt, Kraft gibt oder Verständnis schafft.
Manchmal reicht ein Bild, um das Innere zu beruhigen.