belastende erinnerung

Der Neurowissenschaftler Joseph LeDoux sagt: „Wenn eine schwierige Situation erinnert oder erzählt wird, wird die Erinnerung daran instabil. Während dieser Zeit der neurologischen Instabilität kann ein beruhigendes Bild an die Stelle des angstauslösenden Bildes gesetzt werden. Das neue Bild wird durch das Malen gefestigt. Die Erinnerung an die schwierige Situation ist dann noch da, löst aber keinen Stress oder störende Gefühle mehr aus.

Die gesehenen Bilder werden aus der Perspektive der betroffenen Person gemalt. Und dann in Ordnung gebracht, so dass die Situation keine belastende Wirkung mehr hat.

Beispiel einer Sitzung - belastende Erinnerung als 3-jährige

Ute erinnert eine Situation, als sie 3-4 Jahre alt war. Ihre Eltern haben sich gestritten. Sie saß zwischen den Eltern auf dem Boden. Der Vater hat eine Vase geschmissen. Sie hat damals versucht, die Scherben zusammen zu fügen. Die Belastung vor dem Malen war bei 6. (auf der Skala von 0 - 10: 0 = keine Belastung, 10 = sehr starke Belastung)

Ablauf einer Malsitzung

 Sie malt das erinnerte Bild der Scherben auf dem Boden.

Die Belastung nach dem Malen ist bei 4.

Vorschlag: das Bild in Ordnung bringen, indem sie die Scherben aus schneidet und wieder zusammen klebt. Dieser Vorschlag berührt sie sehr.

Sie schneidet die Teile aus, klebt sie auf. Sie übermalt die Vase komplett, weil die Farbe nicht passt. Es macht ihr Spaß. Den Unebenheiten mit den Fingern nachzufühlen findet sie interessant.

Sie sagt „die Risse dürfen bleiben“, wie beim japanischen  Kintsugi.

Ergebnis

Wenn sie an die damalige Situation denkt ist ihre Belastung bei 0.

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