Gefühle malen – wie du Emotionen sichtbar und veränderbar machst
Gefühle malen – was bedeutet das eigentlich?
Viele Menschen erleben Symptome, die sich nicht nur körperlich (z. B. als Verspannung, Kopfdruck oder Magenschmerzen), sondern auch im Verhalten oder auf emotionaler Ebene zeigen. Vielleicht kennst du das: Du fühlst dich plötzlich traurig, angespannt, wütend – ohne genau zu wissen, warum. Dann taucht die Frage auf: Was steckt dahinter? Was will dieses Gefühl mir sagen?
Beim lösungsorientierten Malen (LOM®) begegnen wir diesen Gefühlen auf eine besondere Weise: indem wir eine Metapher für das Gefühl malen. Dadurch entstehen neutrale Bilder – ohne dass wir in die Vergangenheit oder lange Geschichten eintauchen müssen.
Wie kannst du eine Metapher für deine Gefühle malen?
Gefühle zeigen sich oft nicht in klaren Bildern. Deshalb gebe ich dir eine Auswahl an Kategorien an die Hand – zum Beispiel geometrische Formen, Alltagsgegenstände ein Dessert oder einem Gemüse….
So kannst du zum Beispiel fragen:
Wenn mein Gefühl eine geometrische Form wäre – welche wäre es?
Was dir dabei innerlich erscheint, wird dann gemalt. Dieser intuitive Zugang öffnet einen neuen Weg: Dein Gefühl bekommt eine Form – und das verändert etwas in dir.
Beim lösungsorientierten Malen geht es nicht darum, „schön“ zu malen, sondern darum, dass das Bild klar und ruhig wirkt. Sobald das gelingt, beobachten viele, dass sich das belastende Gefühl verabschieden kann – weil es gesehen, gewürdigt und mit einem neutralen Bild verbunden wurde.
Ein Beispiel aus meiner Praxis:
Von „nicht gesehen“ zu „gut genug“
Meike (Name geändert) fühlt sich oft abgelehnt – besonders dann, wenn niemand nach ihren Schmerzen fragt.
In der Sitzung schätzt sie die Belastung auf 10 von 10. Der Satz „Ich bin gut genug“ fühlt sich für sie völlig fremd an.
Ich frage: Wenn sich das Gefühl „abgelehnt zu sein“ ein Schirm wäre – wie sähe dieser aus?
Sie sieht einen transparenten Schirm mit rosa und weißen Tupfen. Beim Malen spürt sie plötzlich kindliche Freude – und dann Wut.
Diese neue Emotion bekommt ihren Raum:
Wenn deine Wut eine geometrische Form wäre – welche wäre es?
Sie sieht einen roten Kreis. Das Malen fällt ihr schwer – ein Zeichen dafür, dass das Thema in Bewegung kommt.
Danach kann sie mit Freude wieder zum Schirm zurückkehren. Am Ende der Sitzung ist die emotionale Belastung verschwunden.
Und der Satz „Ich bin gut genug“? Fühlt sich plötzlich fast ganz wahr an – 6 von 7 auf der Skala.
Möchtest du das selbst ausprobieren?
Wenn du ein belastendes Gefühl im mittleren Bereich (z. B. Angst, Wut oder Traurigkeit) hast und das Malen selbst erleben möchtest, habe ich ein Geschenk für dich:
Video-Anleitung: Angst malen – Einführung in das lösungsorientierte Malen LOM®
Hier begleite ich dich Schritt für Schritt beim Malen einer Emotion.