Mein persönlicher Weg mit Meditation und Stille

Was geschieht, wenn Stille nicht mehr Ziel ist, sondern Raum?
In diesem Artikel teile ich meinen persönlichen Weg mit Meditation – und wie sich aus einem festen System ein lebendiger Raum geöffnet hat, in dem mein eigener Ton hörbar wurde.

Jahrzehntelang hatte ich das Gefühl, ich kann nicht meditieren.
Bei den Entspannungsphasen im Yoga, in denen man sich auf den Atem konzentrieren sollte, war mir schnell langweilig. Ich beneidete all jene, die sagten, sie würden regelmäßig meditieren – dass sie es schafften, sich dieser inneren Leere zu stellen.

Vor etwa einem Jahr lernte ich die Acem-Meditation kennen. Man sitzt dabei ganz bequem, mit angelehntem Rücken, und wiederholt innerlich einen Laut, der keine Bedeutung trägt.
Plötzlich war es möglich: Ich konnte morgens direkt nach dem Aufwachen 45 Minuten sitzen – und es war mir wichtig geworden, jeden Tag genau das zu tun.

Vor ein paar Tagen habe ich an einem kleinen Online-Retreat mit Acem teilgenommen. Dabei wurde mir bewusst, dass die Vorgabe, den Laut möglichst leicht und unangestrengt zu wiederholen, in mir etwas aktiviert hatte: den Wunsch, es möglichst „richtig“ zu machen. Ich sprach den Laut deshalb innerlich leise und sanft.

Dann habe ich ausprobiert, ihn nicht richtig zu sprechen – und plötzlich war er laut, schnell, lebendig.
Und das hat Freude in mir ausgelöst. Es war, als hätte sich ein neues Feld geöffnet – und in seiner Mitte: mein eigener Ton.

Heute Morgen habe ich beschlossen, ganz ohne Vorgaben zu sitzen.
Kein Ziel. Keine Technik, die erfüllt werden muss.
Nur ein Raum, der sich öffnen darf. Und ich darin – atmend, lauschend, seiend.
Wenn Freude da ist, ist der Laut willkommen. Wenn etwas anderes da ist, ebenso.

Während dieser stillen Zeit sah ich ein inneres Kind, das vor der Tür eines Kindergartens saß. Ich habe mich einfach daneben gesetzt.
Wir sind nicht hineingegangen. Stattdessen sind wir gemeinsam durch die Natur geflogen.
Diese Stille war voller Bilder –
als hätte ich den Stöpsel einer übervollen Badewanne gezogen,
und nun durften all die innerlich aufgestauten Bilder frei auftauchen.

 
 

Genau das ist Stille.

Stille ist kein Ziel.
Sie ist der Raum, der bleibt, wenn nichts mehr werden muss.

Hier darf auftauchen, was keine Bühne hat:
Bilder. Gefühle. Das, was ungesagt blieb.
Oder einfach: Atem.

Diese Stille trägt.
Stille als tragender Raum für das, was auftauchen will.

Und ich bin auf dem Weg, immer wieder neu zu entdecken,
was in dieser Stille in mir auftaucht.

Wenn du dich selbst in der Stille neu erleben möchtest – ohne Methode, aber mit Raum und Präsenz – lade ich dich herzlich zu meinem Stilleangebot ein.
Hier darf auftauchen, was in dir gehört werden will.