Ich trage Wind in meinen Flügeln – wenn Beziehung frei macht

Manchmal braucht es nur einen Satz, der fällt wie ein innerer Stein – und etwas in mir weiß: Jetzt ändert sich etwas.

Dieser Satz kam zu mir, als ich das Bild einer Möwe empfing. Nicht als Symbol der Abgrenzung – sondern der Bewegung, der Freiheit, der natürlichen Unverfügbarkeit:

Ich trage Wind in meinen Flügeln – nicht dich und nicht deine Geschichte.

Ich spürte: Ich muss nicht bleiben, wenn es mich beschwert. Ich darf fliegen, auch wenn andere auf dem Boden stehen bleiben wollen. Ich darf in Beziehung sein – ohne zu tragen.

Die Last, die nicht meine ist

Eine Freundin erzählte mir von ihrem Exfreund, den sie als Narzissten bezeichnete. Ich merkte, wie sich in mir etwas verkrampfte – nicht weil ich ihn verteidigen wollte, sondern weil ich spürte, dass dieser Begriff sie selbst hart macht.

Ich stellte mir die Frage: Wie kann ich als Freundin da sein – ohne mit ihr in diesen Schmerz zu steigen? Ohne mich zu distanzieren. Aber auch ohne zu verschwinden.

 
 

Ich will nicht landen – ich will da sein

Das Bild, das kam, war eine Möwe. Kein fester Ort. Keine starre Haltung. Sondern:

Bewegung.
Wahrnehmung.
Nähe auf eigene Art.

Eine Möwe fliegt über das Feld der anderen – sieht, spürt, bleibt vielleicht kurz – und zieht dann weiter. Nicht aus Rückzug, sondern aus Natur. Sie ist frei, weil sie sich selbst gehört.

Ich erkannte: Das ist meine Form von Würde.

Der Körper wusste es zuerst

Als ich innerlich sagte „Ich bin nicht dein Ufer – ich bin Bewegung“, entspannte sich etwas in meinen Schultern. Ich atmete anders. Tiefer. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich ein inneres Gewicht gelöst, das gar nicht zu mir gehörte.

Der Satz, der dann kam, wurde zu meinem inneren Leitsatz – und schließlich zu meinem Hintergrundbild:

Ich trage Wind in meinen Flügeln – nicht dich und nicht deine Geschichte.

Und dann geschieht es: Nichts muss sich ändern

Wenn ich nicht mehr trage, muss ich auch nichts mehr verändern. Ich muss niemanden überzeugen, niemandem helfen, niemandem die eigene Verantwortung abnehmen.

Ich darf einfach da sein. Mit Wind in meinen Flügeln. Und Klarheit in meinem Feld.

Vielleicht spürst auch du: Etwas wird leichter, wenn du dir erlaubst, nicht zu landen, sondern zu fliegen. Und manchmal ist genau das die tiefste Form von Beziehung, die du schenken kannst.